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Gestaltgesetze- Regeln zum Erfolg

Ob Logos, Formulare, Zeitungsartikel, Plakate: Was gute Gestaltung von schlechter unterscheidet, scheint meist vom subjektiven Empfinden des Betrachters abzuhängig zu

sein. Doch woran machen wir positive oder negative Gestaltung fest?

        Aufgabe 

 

Rechts seht Ihr verschiedene Plakate. Wählt eines aus und führt die untenstehenden Anweisungen Schritt für Schritt durch. Wahlweise könnt ihr auch ein eigenes Plakat für eure Analyse verwenden.

 

  1. Was gefällt Euch an diesem Plakat?

  2. Was gefällt Euch nicht?

  3. Versucht sowohl die positiven als auch die negativen Eindrücke zu begründen: Warum gefällt es euch nicht? Achtet hier besonders darauf die Ursachen zu ergründen. Dazu ein Beispiel:

"Bei Plakat X ist mir eher negativ aufgefallen. Ich finde den Texteinsatz chaotisch und kann nicht genau einordnen, was Überschrift und was Fließtext darstellen soll."

"Bei Plakat Y dagegen habe ich sofort erkennen können, worum es geht. Ich glaube das liegt daran, dass das Bild und die Überschrift sehr gut zueinander passen."

Achtet das nächste Mal, wenn ihr aus dem Haus geht, gezielt auf die Plakate in eurer Umgebung. Was ist euer erster Eindruck und könnt ihr die Ursachen für euer Empfinden ergründen? 

Gestaltung lässt sich jedoch nicht nur nach persönlichem Eindruck bewerten. Tatsächlich 

gibt es grundlegende Qualitätskriterien, nach denen sich Gestaltung objektiv bewerten lässt:

Die sogenannten Gestaltgesetze. Einige davon werdet Ihr in diesem Lernmodul kennen lernen.

 

Gesetz der Nähe

Das Gesetz der Nähe besagt, dass die Objekte, die nebeneinander liegen als zusammengehörig emp-funden werden.

 

In diesem Beispiel liegen die Gummibärchen gruppenweise nebeneinander. Egal, wie die Anordnung sein mag, bleibt die Empfindung immer gleich: nebeneinander liegende Objekte (hier Gummibärchen) werden als eine Gruppe wahrgenommen.

Gesetz der Ähnlichkeit

Laut dem Gesetz der Ähnlichkeit werden ähnliche oder gleich aussehende Objekte als zusammengehörig wahrgenommen.

 

Wenn wir Dinge wahrnehmen versucht unser Gehirn die bekannten Muster zu erkennen und einzuordnen. Die Ähnlichkeit der Objekte kann auf Farbe, Größe oder Form bezogen werden.

Nach dem Figur-Grund-Gesetz wird bei jeder Abbildung

zwischen dem Vorder- und Hintergrund unterschieden.

 

Das Gehirn des Menschen kann nur eine beschränkte Anzahl von visuellen Reizen aufneh-men. Beim Betrachten von Objekten werden verschiedene Formen und Eindrücke heraus-gefiltert. Einige davon werden für wichtig, die anderen – für weniger wichtig erachtet. Die wichtigsten Informationen werden zum Vordergrund und bilden die „Figur“. Der Rest tritt in den Hintergrund und bildet den „Grund“. Manchmal kann jedoch auch der eigentliche Hintergrund zur Figur werden.

        Aufgabe 

 

Nachdem Ihr nun die grundlegenden Gestaltgesetze kennengelernt habt, könnt Ihr diese direkt an einem Beispiel anwenden: Nehmt dasselbe Plakat, das ihr bei der vorigen Aufgabe gewählt habt und versucht nun mithilfe der Gesetze zu begründen, was gut und was schlecht umgesetzt wurde.

 

  1. Welche Gesetze wurden gut umgesetzt?

  2. Welche Regeln wurden gebrochen?

  3. Welches Gesetz könnte angewandt werden,                                         um das Plakat zu verbessern?

 

Natürlich könnt Ihr das auch an weiteren Plakatbeispielen ausprobieren. Je mehr Ihr Euren Blick für die Gestaltgesetze schult, desto häufiger werden Euch Regelbrüche auffallen. So könnt Ihr diese in Euren eigenen Entwürfen vermeiden. Außerdem gilt: Wo ein Gesetz, da auch ein Gesetzesbrecher. Die Gestaltgesetze sind nicht in Stein gemeißelt! Ihr könnt natürlich jederzeit entscheiden ein Gestaltgesetz zu brechen, allerdings sollte das auch nur tun, wer die Regeln kennt und sich bewusst dazu entschieden hat, eine bestimmte Regel nicht anzuwenden. Sonst wird aus einem "kreativen Rebell" ganz schnell

ein "chaotischer Wurschtler".

Keine Angst vor Feedback! 

Im Blog könnt Ihr Eure eigenen Plakate hochladen und zur Diskussion stellen. In diesem Kurs habt ihr die Möglichkeit, Euch Rückmeldung von einer breiten Masse zu holen, die gezielt darauf achtet Gestaltungs-Fauxpas aufzudecken. Vier Augen sehen mehr als zwei! Nutzt diese Möglichkeit, um eure Entwürfe zu verbessern.

Wenn ihr euch das alles noch einmal in Ruhe durchlesen möchtet,

könnt ihr euch die Aufgabenstellung für nächste Woche und eine Zusammenfassung mit den wichtigsten Infos hier herunterladen:

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